Die Zahngesundheit und Mundgesundheit sind eng mit dem allgemeinen Wohlbefinden des Körpers verknüpft. Probleme im Mundraum können weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Organe und Körperfunktionen haben und sogar chronische Krankheiten begünstigen. Schmerzen und Schäden an den Zähnen beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern schwächen auf Dauer den gesamten Organismus. Wissenschaftliche Studien belegen die enge Verbindung zwischen Zähnen, Körper und Psyche.
Mögliche Auswirkungen von Zahnproblemen auf den Körper
Eine unbehandelte Parodontitis erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Bakterien aus dem Mundraum können in den Blutkreislauf gelangen, sich am Herz ansiedeln und eine Herzentzündung auslösen. Zudem begünstigen die Erreger eine Arterienverkalkung, indem sie die Gefäßwände verhärten.
Parodontitis und Diabetes beeinflussen sich gegenseitig. Aufgrund der hohen Blutzuckerwerte haben Diabetiker ein geschwächtes Immunsystem und sind anfälliger für schwere Parodontitis. Die Erreger befallen den Zahnhalteapparat, rufen starke Entzündungen hervor und verstärken die Insulinresistenz der Zellen, was die Gesundheit der Betroffenen verschlechtert.
Bakterien einer Parodontitis oder eines toten Zahnes können bis in die Gelenkflüssigkeit vordringen und Gelenkschmerzen sowie rheumatische Erkrankungen verursachen. Parodontitis-Patienten leiden achtmal häufiger an rheumatischen Beschwerden als andere Menschen.
Die Zahngesundheit wirkt sich auch auf Blase und Prostata aus. Krankheitserreger aus dem Mundraum können über den Blutkreislauf in die Organe gelangen, dort Entzündungen hervorrufen und bei Männern sogar Erektionsstörungen auslösen.
Schwangere Frauen mit Parodontitis haben ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt. Grund dafür ist die stärkere Durchblutung des Zahnfleisches während der Schwangerschaft, die mit einer höheren Anfälligkeit für bakterielle Infektionen einhergeht.
Störungen des Kiefergelenks (CMD) können vielfältige Schmerzen verursachen:
- Ohrenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Kieferschmerzen
- Nackenschmerzen
- Rückenschmerzen
- Knieschmerzen
Verspannungen des Kiefers, beispielsweise durch Bruxismus, und Fehlhaltungen rufen diese Beschwerden hervor und wirken sich auf den gesamten Körper aus. Auch Migräne kann eine Folge von CMD sein. Unentdeckte Zahnerkrankungen verursachen häufig Schmerzen. Bleiben die Beschwerden unbehandelt, können depressive Verstimmungen und Depressionen entstehen.
Die Bedeutung regelmäßiger Zahnvorsorgeuntersuchungen
Eine regelmäßige Zahnvorsorgeuntersuchung und professionelle Zahnreinigung ist entscheidend für die Prophylaxe von Zahnproblemen und die Aufrechterhaltung der Mundgesundheit. Diese Kontrolltermine ermöglichen die Früherkennung potenzieller Probleme, bevor sie sich zu ernsthaften Erkrankungen entwickeln können.
Bei einer professionellen Zahnreinigung werden Bakterien und Zahnbeläge gründlich entfernt, bevor sie Parodontitis, Karies oder andere Entzündungen verursachen können. Durch regelmäßige Prophylaxe lässt sich das Risiko für Zahnfleischerkrankungen und Zahnverlust erheblich reduzieren.
Sobald die ersten Anzeichen eines kranken Zahnes oder einer Zahnfleischentzündung auftreten, sollte unverzüglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Eine rechtzeitige Behandlung erhöht die Chancen, den betroffenen Zahn zu retten und langfristige Schäden zu vermeiden. Durch regelmäßige Kontrolltermine können Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden, bevor sie sich verschlimmern.
Ein weiterer Vorteil regelmäßiger Zahnvorsorgeuntersuchungen ist die Möglichkeit, höhere Zuschüsse für Zahnersatz von der Krankenkasse zu erhalten. Die Teilnahme an den empfohlenen Prophylaxe-Terminen wird im Bonusheft der Krankenkasse dokumentiert und kann bei Bedarf zu einer höheren finanziellen Unterstützung führen.
Stress als Risikofaktor für Mundgesundheit
Stress ist ein allgegenwärtiger Begleiter im Leben vieler Menschen. Ein Anzeichen dafür kann das unbewusste Zusammenpressen des Kiefers oder Zähneknirschen sein, auch als Bruxismus bekannt. Dieser führt zu einer dauerhaften Anspannung und zunehmenden Muskelverspannungen im Kieferbereich, die langfristig negative Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben können.
Unter Stress leiden nicht nur die Muskeln, sondern auch das Immunsystem. Eine geschwächte Abwehr erhöht die Anfälligkeit für Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis. Zudem heilen bestehende Erkrankungen unter Stresseinfluss deutlich schlechter ab. Die Kombination aus erhöhtem Risiko und verlangsamter Genesung kann zu ernsthaften Problemen für die Zähne und das Zahnfleisch führen.
Um die schädlichen Folgen von Stress auf die Mundgesundheit zu minimieren, ist es wichtig, aktiv gegenzusteuern. Indem man Stress reduziert und die Mundgesundheit aktiv fördert, lassen sich langfristige Schäden an Zähnen und Zahnfleisch vermeiden. Ein entspannter Kiefer und ein gestärktes Immunsystem sind die Grundlage für ein strahlendes und gesundes Lächeln.