Hast du dich schon einmal gefragt, was dir deine Träume sagen wollen? Wir blicken hinter die spannenden Kulissen der Traumdeutung.
Im Traum versinken wir oft in einer geheimnisvollen und mystischen Welt, reden mit Verstorbenen und erleben Dinge, die in der Wirklichkeit nicht möglich wären. Wir gehen unseren dunkelsten Wünschen nach und erforschen die hintersten Ecken unseres Selbst. Nach einer Weile ist der Traum vorbei, wir erwachen und können uns nur noch an Einzelheiten, Schemen oder Gefühle erinnern. Doch wenn du deinen Traum schnell ausspricht oder dir sogar aufschreibst, bleibt er dir im Kopf. Und jetzt wird es erst richtig spannend. Denn deutet man die Traumsymbole, also die Bilder, die im Traum vorkommen, richtig, kann man seinen Gefühlszustand, seine Wünsche und Ängste ein bisschen besser verstehen. Durchschnittlich träumen wir sechs bis sieben Mal pro Nacht. Du träumst, das dir die Zähne ausfallen oder von einem Seitensprung? Gemeinsam mit den Traum-ExpertInnen Rebecca Prediger und Klausbernd Vollmar nehmen wir dich mit in die Welt der Träume und erklären die wichtigsten Arten von Träumen und deren Bedeutung.
„Träume sind ein Fenster in unsere Seele und können uns tiefgreifende Einblicke in unsere Gedanken, Ängste und Wünsche geben, wenn wir uns mit ihnen beschäftigen.“
Rebecca Prediger
Traumarten
Albträume
Der Name verweist auf den bösen Alb, ein weiblicher Nachtgeist, der sich den Träumenden auf die Brust setzt. Die meisten Albträume entstehen durch Belastungen in der Alltagswelt, die der Traum zu lösen versucht. Tagsüber reguliert dein Gehirn mögliche Angst- und Panikgefühle. Nachts macht dein Gehirn Pause – deine Gefühle können sich ungehindert ausleben und lassen möglicherweise einen Albdruck entstehen. Die Gründe für deine Albträume sind Belastungen, denen du in deinem Leben und auch deinem Lebensstil nachgehen solltest. Wer unter Albträumen leidet, entwickelt häufig eine Einschlafstörung, da Betroffene im Bett an nichts anderes denken als den bedrohenden Albtraum, der sie unsanft wecken wird. Als Konsequenz schlafen sie gar nicht erst ein. Wiederkehrende Albträume, speziell kurz aufeinanderfolgend über Wochen oder länger, sind Warnsignale der Psyche, auf die du reagieren solltest.
Luzide Träume
Luzide Träume werden auch als Wachträume bezeichnet. Bei einem solchen Traum ist dir bewusst, dass du träumst. Nach dem führenden amerikanischen Forscher auf diesem Gebiet Stephen LaBerge sind etwa zwanzig Prozent der Menschen von Natur aus luzide TräumerInnen. Einen luziden Traum vergisst du nicht so schnell nach dem Aufwachen. Es gibt Hinweise darauf, dass die Fähigkeit zum luziden Träumen sogar erlernt werden kann, um so selbst zu bestimmen, wovon du träumen willst oder auch nur, um einem Traum eine bestimmte Wendung zu geben. Du solltest jedoch nicht öfter als einmal im Vierteljahr für ein paar Nächte luzid träumen.
Falsches Erwachen
Beim „falschen Erwachen“ sprechen wir von sehr lebendigen, überzeugenden Träumen, in denen wir denken, dass wir aufgewacht sind, doch in Wahrheit noch träumen. Das kann auch bei einem luziden Traum vorkommen. Bis zu 79 Prozent der Wachträumer kennen diese Erfahrung. Das erzeugt in ihnen die Illusion, dass sie erwacht sind, obwohl sie das Wachsein nur träumen. Vielleicht träumen sie, dass sie aufstehen oder gar in ihrer Wohnung herumgehen, was sich zunächst realistisch anfühlt, bis sie merken, dass irgendetwas nicht stimmen kann, weil es ihren Erwartungen nicht entspricht. Dieses Gefühl führt dann oft zum echten Erwachen. Falsches Erwachen ist nichts Besorgniserregendes. Es ist auch nichts, das einer tieferen Deutung bedarf, da Betroffene nach dem „falschen Erwachen“ aus dem zweiten Traum meist schnell real aufwachen.
Wiederkehrender Traum
Als wiederkehrende Träume bezeichnet man solche, in denen sich das Traumerlebnis in einer sich wiederholenden Geschichte oder Handlung manifestiert. Wiederholungsträume deuten darauf hin, dass man sich noch nicht ausreichend mit einer bestimmten Sache auseinandergesetzt hat. Das Unbewusste erinnert uns dann so lange daran, bis wir uns damit beschäftigen. Deshalb ist es sinnvoll, ein Traumtagebuch zu führen, denn es hilft dir, wiederkehrende Träume besser zu verstehen. Du kannst dann auch nachschauen, wann der erste dieser Träume auftrat. Und du kannst dich dann fragen: In welcher Situation habe ich mich damals befunden? Hat sich an dieser Situation irgendetwas grundlegend geändert? Träume sind wie ein Spiegel, in dem wir unsere inneren Gefühlszustände und Bedürfnisse erkennen können.
Text aus: Rebecca Prediger/Klausbernd Vollmar, RE:DREAM – Verstehe deine Träume, 65 Karten durchgängig farbig, ca. 48-seitiges Traumtagebuch und 160-seitiges Booklet Königsfurt-Urania, 26 Euro
Den ganzen Artikel finden Sie in unserer bewusster leben Ausgabe 6/2023
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bewusster leben 6/2023
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