Zweifel haben ein schlechtes Image. Wer sie hat, gilt als schwach und dem Leben nicht gewachsen. Doch Zweifel gehören nun mal zum Leben. Wir zeigen einen Weg, wie wir mit ihnen richtig umgehen können.
Es ist schon bemerkenswert: Jeden Tag treffen wir rund 20.000 Entscheidungen. „Wann stehe ich auf?“ „Frühstücke ich was, oder nicht?“ „Wann mache ich Sport?“ „Mache ich heute überhaupt Sport oder verschiebe ihn auf morgen?“ „Was koche ich mir oder soll ich Essen gehen?“ Solche Fragen entscheiden wir in der Regel blitzartig, mal aus dem Bauch und mal mit Köpfchen. Große Zweifel kommen da erst gar nicht auf. Vielleicht hinterher, vielleicht am Abend. Aber dann sind das keine Zweifel, sondern Schuldgefühle. „Wäre ich doch nur früher aufgestanden.“ „Hätte ich doch lieber Sport gemacht.“ Solche Gedanken.
Der große Bruder der Selbstliebe
Wenn wir von Zweifeln reden, dann betrifft das vor allem die großen Lebensentscheidungen. Dann fragen wir uns: „Soll ich die Stelle annehmen, die mir gerade angeboten wurde?“ „Ist er oder sie wirklich der oder die richtige für mich?“ Wir stecken im Abwägen des Für und Wider fest und scheuen uns vor einer Entscheidung und ihren Konsequenzen. Der Benediktinermönch Anselm Grün, der ein Buch über die verschiedenen Aspekte des Zweifels geschrieben hat, sagt dazu: „Menschen, die an sich selbst zweifeln, trauen sich nichts zu. Und sie bleiben oft stehen, wenn es darum geht, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen (…) Der Zweifel hindert sie, sich auf eine Beziehung einzulassen. Der Zweifel hält sie davon ab, sich um eine berufliche Stelle zu bewerben.“ Im schlimmsten Fall verzweifeln wir dann an uns selbst.
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Zum Weiterlesen: Anselm Grün, “Den Zweifel umarmen”, Kösel Verlag
Den ganzen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe bewusster leben 5/2019
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