Sehnst du dich zum Jahreswechsel nach einer stillen Auszeit, um Altes zu verabschieden und herauszufinden, was du dir vom neuen Jahr wünschst? Dann mach es wie Eva-Maria Zurhorst: Sie hat sich von der zeitlosen Weisheit und großen Transformationskraft der Rauhnächte verzaubern lassen.
Stell dir vor, du hast einen Herzenswunsch, den du dir endlich erfüllen oder eine Hürde, die du überspringen möchtest. Und auf einmal würden sich alle guten Kräfte zwischen Himmel und Erde in Bewegung setzen und dir mit großer Weisheit in diesen ungewissen Zeiten deinen Weg weisen. Dir dabei helfen, alte Ängste und Begrenzungen loszulassen, um mutig den ersten Schritt zur Erfüllung deines Wunsches anzugehen und mit deinem Leben in Einklang zu kommen.
Vielleicht bist du ja schon längst ein Fan der Rauhnächte, liebst die magischen und mystischen Rituale dieser Jahrtausende alten Tradition und hast ihre Kraft schon erfahren dürfen. Ich muss zugeben, ich war über die unglaubliche Wirkung der zwölf heiligen Tage und Nächte erst mal genauso überrascht wie die 70.000 Frauen auch, die mich bei meinem Rauhnachtsexperiment begleitet haben. Vor allem war ich erstaunt über die so praktisch erlebbare Wirkung mitten im Alltag und bis weit ins neue Jahr hinein.
12 Nächte, die dein Leben verändern
Bei all dem Zauber, der die Rauh-nächte umgibt – tatsächlich kann jeder die zwölf Tage ab dem Heiligen Abend für einen Selbstentdeckungs- und Klärungsprozess nutzen und dabei seine Wünsche für das neue Jahr äußern und auf den Weg bringen. Für mich war diese Entdeckung der fehlende Puzzlestein in meinem Leben, der mich dazu gebracht hat, all das Faszinierende der Rauhnächte in meinem Buch „12 Nächte, die dein Leben verändern“ zusammenzutragen. Jedes Jahr begleite ich Tausende Frauen, die nach mehr Erfüllung im Leben und Tiefe in ihren Beziehungen suchen. Dabei geht es mir immer darum, dass Kraft und Klarheit nirgendwo anders als in einem selbst gefunden werden können.
Die zeitlose Faszination der Rauhnächte
Die Kraft der Rauhnächte hat nichts mit Magie zu tun, sie rührt aus einer zeitlosen, universellen, immerwährenden Weisheit und Ordnungskraft, die leider im Lauf der Zeit immer mehr in Vergessenheit geraten ist. Die Rauhnächte sind ein Geschenk der Natur an uns Menschen. Ein Jahrtausende altes Tor, bei dem jeder, der es durchschreitet, Weisheit und Liebe empfängt.
Die Rauhnächte faszinierten die Menschen tatsächlich bereits vor Christi Geburt mit ihrer mystischen Kraft. Ihre universelle Wahrheit lässt sich daran erkennen, dass sich die Wurzeln der Rauhnächte in den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen unabhängig voneinander gebildet haben: Christen, Germanen, Kelten, Slawen – im Kern hatten alle Traditionen gemein, dass man glaubte, in dieser dunklen und stillen Zeit sei die Grenze zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt besonders dünn und durchlässig.
Zutritt zur Unterwelt
Deshalb war all diesen Völkern der Glaube gemein, dass in diesen besonderen Tagen auf der einen Seite der Zutritt zur „Unterwelt“ leichter denn je und gleichzeitig mithilfe ihrer Mächte die Klärung und Stärkung des eigenen Lebens möglich wäre. Es gab aber auch die Furcht, dass in dieser durchlässigen Zwischenzeit die Geister der Verstorbenen und Ahnen sowie alle Naturgeister aus der „Unterwelt“ leicht in die „Oberwelt“ gelangen, frei umherwandern und in den dunkelsten Nächten des Jahres die Menschenwelt negativ beeinflussen könnten.
Aus diesem Glauben entwickelten sich einerseits verschiedene Bräuche, mit denen die Menschen sich innerlich klären, ihr Hab und Gut reinigen und Schutz und Segen für das kommende Jahr erbitten wollten, während sie sich gleichzeitig mit ihren Wünschen nach den Zyklen und Kräften der kommenden Monate ausrichteten.
Hinzu kamen unzählige Rituale, mit denen die Dämonen der „Unterwelt“ noch vor Beginn des neuen Jahres ausgetrieben werden sollten. Dieses Reinigen, Räuchern und Austreiben ist vielleicht das, was die meisten heutzutage mit den Rauhnächten verbinden. Tatsächlich ist aber der Kampf gegen die Dämonen in Haus und Hof nur eine Symbolik, mit der Menschen vor Tausenden von Jahren versucht haben, etwas ganz anderes in Worte zu fassen.
Teil eines großen Ganzen
Auch wenn die Rituale des Austreibens und Ausräucherns im Äußeren zelebriert wurden, ging es doch in Wahrheit um die Dämonen in unserem Inneren: verdrängte Kräfte, Verletzungen und Ängste aus der Vergangenheit, die im Unterbewusstsein schlummern und von dort aus ihr Unwesen treiben können. Zeitgemäßer ausgedrückt: Die Menschen suchten nach einem heilsamen Umgang mit blockierenden, psychischen Dynamiken in ihrem Unterbewusstsein, die sie von einem Leben in Harmonie und Balance abhalten könnten.
Ich bin davon überzeugt, dass die Kraft vieler Rauhnachtsrituale und -symboliken auch heute noch ihre Gültigkeit und Wirksamkeit hat. Sie hilft uns, wenn wir unser Leben aufräumen und unsere Wünsche wahr werden lassen wollen. All das, was die Menschen damals – wenngleich mit weit weniger wissenschaftlich fundierter Erkenntnis – mit ihren reinigenden und schöpferischen Ritualen bezweckt haben, funktioniert auch heute in meiner praktischen Arbeit.
Eva-Maria Zurhorst
Zum Weiterlesen:
Eva-Maria Zurhorst, 12 Nächte, die dein leben verändern, NOW Verlag
Den ganzen Artikel finden Sie in unserer bewusster leben Ausgabe 6/2024
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bewusster leben 6/2024
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