Wenn unser Körper aus dem Tritt gerät und wir uns auch seelisch mies fühlen, hat das sichtbar nachteilige Wirkungen auf unsere Haut. Die Zufuhr sogenannter Probiotika kann dann helfen.
Probiotische Hautpflege ist der neue Stern am Beautyhimmel. Sie soll Problemhaut wieder ins Gleichgewicht bringen, indem sie die „guten“ und „bösen“ Bakterien ausbalanciert. Inzwischen greifen bereits viele zu probiotischen Joghurts, um mit ihnen eine geschwächte Darmflora wieder aufzubauen. Die in Probiotika enthaltenen Lactobazillen und Bifidobakterien sollen den Magen-Darmtrakt stabilisieren und das Immunsystem unterstützen.
Forscher fanden nun heraus, dass das gleiche Prinzip auch bei der Haut anwendbar ist. Denn wenn es seelisch nicht so passt, man sich stressbedingt schlecht ernährt und der Körper allgemein geschwächt ist, gerät auch das Gleichgewicht der Hautflora aus den Fugen.
Klein, aber oho!
Trotz ihrer mikroskopisch kleinen Größe repräsentieren die Bakterien auf der Haut ein komplexes Ökosystem. Sie leben in Symbiose, das heißt, kein einzelnes Mitglied der Gemeinschaft drängt sich in den Vordergrund – es besteht eine gesunde Balance. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich auf der Haut bis zu 7 Milliarden Mikroorganismen tummeln, die die natürliche Hautflora bilden. Dieser „Teppich“ aus Bakterien, Pilzen, Viren und Einzellern wird auch das Mikrobiom der Haut genannt. Als natürlicher Säureschutzmantel spielt er eine wichtige Rolle für den Schutz vor Infektionen, da er Keimen und unliebsamen Umwelteinflüssen keinen Weg in die inneren Hautschichten lässt. Ein so unglaubliches körperfremdes Ökosystem ist dennoch ein sehr labiles Geflecht, welches äußerst anfällig für Störungen ist. „Wir nehmen an, dass sowohl Genussmittel wie Rauchen und Alkohol als auch Seifen mit synthetischen Konservierungsstoffen einen negativen Einfluss haben. Auch Stress übrigens!“, sagt Dr. Johannes Bisschoff, Hautarzt der Dermatologie Praxis Wien. Doch nicht nur seelische Belastungen, sondern auch übertriebene Pflege mit aggressiven Inhaltsstoffen und Medikamente bringen das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht. So nimmt bei einer veränderten Zusammensetzung des Mikrobioms die Vielfalt der „guten“ Bakterien ab, während die „schlechten” Organismen sich vermehren und die Entzündungen der Haut begünstigen. Eine logische Maßnahme, um die Entzündungen zu mindern und das Gleichgewicht des Mikrobioms wiederherzustellen, wäre demnach das Hinzufügen von „guten“ Bakterien, sogenannten Probiotika, und allem, was diese weiter begünstigt. Genau an dieser Stelle setzt der neue Beauty-Trend an.
Judith Lorenzon
Den ganzen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe bewusster leben 2/2021
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