Entdecke die Königin in dir

Die Unternehmerin, Mentorin und Buchautorin Janaina von Moos darüber, wie wir uns von den Erwartungen anderer befreien und in unsere eigene Kraft finden.

Was wäre, wenn Sie wirklich authentisch wären? Würden Sie anderen dann mal so richtig Ihre Meinung sagen? Nicht mehr nach außen hin etwas vortäuschen, was es in Ihrem Inneren gar nicht gibt? Würden Sie gerne mal eine Seite von sich stärker zeigen, die Sie lieber versteckt halten, weil Sie befürchten, sie sei nicht kompatibel genug mit Ihrem Umfeld? Wie wären Sie dann? Mutiger, offensiver, verletzlicher, kreativer, abgegrenzter, lockerer?
Janaina von Moos ist davon überzeugt, dass in jeder Frau eine Königin steckt. Doch die muss erst erweckt werden. Offen und ehrlich erzählt sie in ihrem Buch „Erwecke die Königin in dir“, wie sie nach einem Tiefpunkt zu sich selbst gefunden hat und sich in Rekordzeit das Leben erschaffen konnte, das sie sich schon immer gewünscht hatte. Dabei teilt sie mit uns ihre Tools, Impulse und Schritte, die ihr auf diesem Weg geholfen haben. Heute ist Janaina ein Vorbild für viele Menschen, die ihren Traum vom Leben verwirklichen wollen. Auch wenn das oft bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen.

Janaina, Sie sagen, dass eine Krise die beste Zeit für eine Veränderung sei. Krisen fordern uns heraus, die in uns verborgenen Kräfte freizulegen. Welche Kräfte haben Sie bei sich selbst neu entdeckt?
Dass ich aus jeder Krise als Gewinnerin hervorgehen kann, wenn ich mich dazu entscheide. Dass ich viel stärker bin, als ich es glaube. Dass ich die Kraft und Macht habe, alles zu erreichen, was ich will, wenn ich mich fokussiere und auf meine innere Stimme höre. Ich habe die Kraft wiederentdeckt, dass ich mich auf meine innere Stimme und auch auf mein Bauchgefühl immer verlassen kann.

Gerade Frauen wollen es immer allen recht machen und es fällt ihnen schwer für ihre Bedürfnisse und Ziele einzustehen. Wieso ist das so?
Aus meiner Erfahrung geht das auf sehr frühe Konditionierungen und Prägungen aus der Kindheit zurück. Frauen bekommen Stereotypen vermittelt, wie sie zu sein haben. Mädchen sollten dies und das machen und auf keinen Fall so und so sein. Gleichzeitig haben sie aber das Bedürfnis, um ihrer selbst willen geliebt und akzeptiert zu werden. Irgendwann müssen sie deshalb die Bedingungen, wie sie vermeintlich zu sein haben, von sich abkoppeln. Die Bedingungen lauten ja: Wenn ich mich so verhalte wie das andere von mir wollen, dann werde ich geliebt. Daraus folgt, dass Frauen die Bedürfnisse anderer oft vor ihre eigenen stellen. Sie verwechseln das dann mit Fürsorglichkeit, ein Bild, das sie meist schon in der eigenen Familie vermittelt bekommen haben.

Und wie können wir uns von den Erwartungen anderer lösen?
Zunächst gilt es zu erkennen, welche Erwartungen im Raum stehen. Dann sich zu fragen: Sind es meine eigenen Erwartungen oder Erwartungen von außen? Oft erkennen wir, dass es unsere eigenen sind. Wenn wir unser Leben als Schöpferin gestalten wollen, führt uns das immer wieder zu dieser Frage zurück: Lebe ich das Leben, das ich leben möchte oder versuche ich, es anderen recht zu machen? Es bedarf immer wieder einer radikalen Ehrlichkeit sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber. Es braucht Mut, für sich und seine Bedürfnisse einzustehen. Wir können diesen „viscious circle“ überwinden, wenn wir erkennen, dass wir immer noch in dem Spiel gefangen sind, dessen Regel lautet: Wenn ich den Erwartungen anderer entspreche, werde ich geliebt und akzeptiert. Diesen Glaubenssatz gilt es zu lösen. Das kann man auf verschiedene Art und Weisen tun: etwa mit Hypnose, Innere-Kind-Arbeit, Affirmationen oder Energiearbeit.

Sie sagen: Um im Leben glücklich und erfolgreich zu sein, braucht es mehr als ein gutes Buch, eine Affirmation oder gute Absichten? Was braucht es denn wirklich?
Ja, das ist meine feste Überzeugung. Ich selber lese auch sehr gerne und habe sehr viele wertvolle Impulse aus Büchern mitgenommen. Meistens hapert es dann an der Umsetzung. Es gibt kaum Schwierigeres, als alte Paradigmen und Gewohnheiten zu ändern. Um das zu schaffen, braucht es den Mut, neue Wege zu gehen, alte Pfade zu verlassen und immer wieder ins Handeln zu kommen, auch wenn es unbequem ist. Genau da scheitern wir oft. Wenn es unbequem wird, tendieren wir dazu, den einfacheren, gewohnten Weg einzuschlagen. Wie Wasser, das an einem Hindernis nicht vorbeikommt und sich dann einen Umweg sucht. Und dann braucht es Menschen, die für uns echte Inspiration und Vorbild sein können. Von denen wir sagen: „Wow, wenn der oder die das kann, kann ich das auch!“

Zum Weiterlesen: Janaina von Moos, Erwecke die Königin in dir, LIV Verlag
Das ganze Interview finden Sie in unserer bewusster leben Ausgabe 1/2023



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