Endlich schmerzfrei!

Gehören Sie auch zu den Menschen, die unter gelegentlichen oder sogar chronischen Rückenschmerzen leiden? Rückenschmerzen gehören neben Grippe und Erkältungen zu den häufigsten Ursachen für Krankschreibungen im Berufsleben. Zwei Drittel aller Erwachsenen in Deutschland sind davon betroffen.

Unsere Wirbelsäule ist einer der komplexesten Bestandteile des menschlichen Skeletts. Sie erfüllt viele lebenswichtige Funktionen. Das bedeutet allerdings auch, dass sie zusammen mit dem Rücken bei vielen Alltagsaktivitäten enormen Anforderungen und Belastungen ausgesetzt ist. Und das macht den Rücken anfällig für vielerlei Beschwerden.

Die Wirbelsäule – Wunderwerk der Natur

Unsere Wirbelsäule setzt sich aus 33 Wirbeln zusammen: den sieben relativ kleinen Halswirbeln, den zwölf etwas größeren Brustwirbeln, den fünf Lendenwirbeln und schließlich den fünf Kreuzbeinwirbeln, die miteinander verwachsen sind. Sie endet mit den vier kleinen Steißwirbeln, die zusammen das Steißbein bilden. Von hinten betrachtet, ist die Wirbelsäule eine gerade Linie in der Mitte des Rückens. Von der Seite jedoch sollte sie gebogen erscheinen. Diese natürlichen Krümmungen geben dem Rücken Elastizität und ermöglichen es ihm, sich aufrecht zu halten, den Zug der Schwerkraft, das Körpergewicht und die Erschütterungen beim Gehen oder Laufen aufzufangen.
Aufgrund ihrer Stabilität und Beweglichkeit kann die Wirbelsäule sich an die verschiedensten Bewegungen und Spannungszustände anpassen. Zahlreiche Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder, die von Gehirnimpulsen gesteuert werden, wirken dabei zusammen. Die Aufgaben der Wirbelsäule sind im Wesentlichen folgende:

• Sie ist das stützende Gerüst des Körpers und ermöglicht ihm seine aufrechte Haltung.
•  Sie trägt den Kopf.
• Sie ermöglicht Bewegungen nach vorn, nach hinten und seitwärts.
• Sie umhüllt und schützt das  Rückenmark, die Verlängerung des Gehirns im Inneren der Wirbelsäule.
• Die Bandscheiben fungieren als Stoßdämpfer.
• Die Wirbelkörper enthalten rotes Knochenmark, in dem sich die blutbildenden Zellen befinden.
• An der Wirbelsäule sind Muskeln und Bänder befestigt.
• Die Brustwirbel besitzen Gelenk-flächen, mit denen die Rippen verbunden sind.

Stets auf eine gute Haltung achten

Durch schlechte Körperhaltung, unnötige Belastungen und Bewegungsmangel können gesundheitliche Probleme entstehen. Man unterscheidet dabei akute und chronische Rückenschmerzen. Meist sind akute Rückenschmerzen sogar auf ein chronisches Rückenproblem zurückzuführen, das sich immer wieder bemerkbar macht. Bei schwacher Rücken- und Bauchmuskulatur kann schon eine plötzliche oder falsche Bewegung der Anlass sein, dass ein stechender Schmerz in den Rücken fährt und in den Arm oder das Bein ausstrahlt. Chronischer Rü-ckenschmerz ist eine der häufigsten Beschwerden in unserer westlichen Welt und vor allem auf Haltungsfehler und eine sitzende Lebensweise zurückzuführen. Deshalb ist es wichtig, eine schlechte Haltung möglichst rasch zu korrigieren, ehe man sich daran gewöhnt hat. Achten Sie also stets auf eine gute Haltung, nicht nur im Stehen, sondern auch im Sitzen und wenn Sie sich bewegen. Die höchste Stelle Ihres Körpers sollte nicht die Stirn, sondern der Scheitelpunkt Ihres Kopfes sein. Kopf, Nacken und Kinn befinden sich in neutraler Position – weder vorgestreckt noch zu weit eingezogen. Die Schultern sind locker und entspannt. Vermeiden Sie ein Hohlkreuz. Wenn Sie längere Zeit stehen müssen, halten Sie die Knie leicht gebeugt und verlagern Sie Ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Wenn Sie an einer Arbeitsfläche stehen oder sitzen, stellen Sie die Höhe auf Ihre Körpergröße ein. Beim Tragen von Einkaufstaschen sollten Sie darauf achten, das Gewicht abwechselnd auf beide Seiten zu verlagern oder sich für einen Rucksack entscheiden, der die Last gleichmäßig auf beide Schultern verteilt.
Herbert Gerstl

Den ganzen Artikel und 4 Übungen für einen entspannten Rücken finden Sie im bewusster leben Sonderheft GESUNDHEIT 3/2017

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