Der Schlüssel zu deinem Liebesglück

Seit Jahrtausenden leben Menschen in Beziehungen und es hat immer irgendwie funktioniert. Heute fragen sich viele: Warum nur klappt es in meinem Leben nicht? Was stimmt nicht mit mir? Patricia Russu zeigt, dass jede Beziehung ein Spiegelbild unseres Inneren ist.

Viele Menschen leben in einer unglücklichen Beziehung und schämen sich dafür, dass sie etwas vermeintlich so Simples wie eine Partnerschaft nicht hinbekommen. Das ist die bittere Wahrheit, über die niemand sprechen möchte. Aber mal ehrlich: Haben denn Generationen vor uns wirklich bessere Beziehungen geführt? Könnte es sein, dass die festgelegten Rollen früher zwar Orientierung und Sicherheit gaben, aber individuelle Bedürfnisse wie sich selbstbestimmt, lebendig und frei zu fühlen, so gut wie nie ausgelebt werden konnten? Seit über dreißig Jahren beschäftige ich mich mit diesen Fragen und kann sagen: Alles, was wir in unseren Beziehungen erleben, ist eine Folgeerscheinung und Reaktion auf das, was wir erlebt haben. Es ist immer in sich logisch und darum auch veränderbar. Doch eine heilsame Neuordnung geschieht nicht, wenn wir uns mit dem Verhalten des Anderen auseinandersetzen, sondern wenn wir es wagen, uns selbst in aller Ehrlichkeit zuzuwenden.

Wir wollen einander lieben, haben aber gleichzeitig Angst davor, uns zu verletzen

Wen wir das tun, wird eine spannungsgeladene Beziehungsdynamik erkennbar: Wir wollen einander lieben, haben aber gleichzeitig Angst davor, verletzt zu werden. Wir sehnen uns nach Verbundenheit, doch wenden immer wieder alte Schutzstrategien an, wenn uns etwas schmerzt. Wir wollen unsere Innere-Kind-Verletzungen heilen und geraten doch immer wieder in einen durch bestimmte Trigger ausgelösten emotionalen Strudel. Wir sehnen uns nach Nähe, haben aber gleichzeitig Angst, unsere Autonomie zu verlieren. Wir kommunizieren Stunden und manchmal auch nächtelang miteinander und verstehen einander trotzdem nicht. Wir führen eine Beziehung, doch beziehen uns nicht aufeinander. Stattdessen passen wir uns an, um die Harmonie zu erhalten oder beginnen, einander zu kontrollieren. Harmonie wird zu einer leeren Floskel, Kommunikation zu einem Minenfeld, Liebe zu einem Gefühl, das es nur in der Vergangenheit gab und jede neue Beziehung zu einem erschöpfenden und energieraubenden Teil unseres Lebens. In unserer Zeit ist ein Leben in einer guten Beziehung zu einer Lebenshaltung geworden, die wir auch mit unserem Selbstwert verbinden. Die Worte „toxisch“ und „narzisstisch“ gehören zum normalen Sprachgebrauch und werden als Schimpfwort oder K.O.-Kriterium verwendet, sobald der PartnerIn ein „Fehlverhalten” an den Tag legt.

Kommt dir das bekannt vor?

Wir leben in einer Zeit der Neuorientierung, in der das Alte nicht mehr gewollt und das Neue noch nicht gefunden wurde. Und das trifft auch auf unsere Beziehungen zu. Es gibt fast keine Vorbilder mehr, wie eine gute Beziehung gelingen kann, aber jede Menge Versuche und jede Menge Scheitern. Keiner weiß so richtig, wie man das macht, doch alle haben eine Meinung dazu. Ich konnte beobachten, dass es in Beziehungen um Polarität und Anziehung geht, aber auch um Sicherheit und ein gutes Gefühl im Miteinander. Das in einer Beziehung lebendig zu halten und sich nicht in einer Abhängigkeit zu verlieren ist eine echte Mammutaufgabe. Hinzu kommen die von Unsicherheit geprägten Bindungserfahrungen und nicht selten Entwicklungs- und/oder Bindungstraumata, die eine Beziehungsdynamik beeinflussen. Viele Paare sind deshalb mit dem Anspruch, eine glücklich und erfüllte Beziehung zu leben, komplett überfordert und begegnen sich irgendwann nur noch in der verletzenden Abwärtsspirale des Beziehungsdramas: einem Sich-gegenseitig-Schuldgeben, einem Kampf ums Recht haben und einem Kontrollverlust über extreme Emotionen.

Sortiere dich selbst, dann sortiert sich deine Beziehung

Genau hier setze ich in meinen Coachings an: Ich spreche und arbeite einzeln mit Paaren, damit es zu keinen weiteren Verstrickungen und Verwirrungen kommt, einer Wiederholung alter Muster, Vorwürfe und Reiz-Reaktionsmechanismen. Meine Einladung lautet: Sortiere dich selbst, dann sortiert sich deine Beziehung. Jede Beziehung, die wir führen, ist ein Spiegelbild unseres Inneren. Indem wir den Fokus vom Anderen nehmen, liegt genau darin eine Chance, ein Erkennen. Es macht keinen Sinn, den Kampf der eigenen verletzten Anteile auf Beziehungsebene auszutragen. Es bringt keine Liebe in die Beziehung, keine Verbundenheit und auch nicht das Gefühl, verstanden zu werden, wenn wir wie kleine Kinder wild um uns schlagen, um Aufmerksamkeit ringen und immer nur im kindlich geprägten Handlungsspektrum des Brauchens und der Abhängigkeit agieren. Wenn es uns dagegen gelingt, aus dieser Spirale auszusteigen, dann stoppt auch das Drama. Und die wirkliche Beziehung, das Sich-wirklich-aufeinander-Beziehen kann beginnen. Beziehungsarbeit ist in erster Linie innere Arbeit. Dafür braucht es Seelennahrung, Sicherheit und eine liebevolle Zuwendung zu uns selbst. Das ist die Basis für ein gesundes Beziehungsfundament. Alles andere kommt danach.

Wenn du dich mit deinem eigenen Drama einmal auseinandersetzen möchtest: „Stopp das Drama“ ist ein Onlinekurs, der dich 21 Tage lang an die Hand nimmt, und dir Wege und Möglichkeiten heraus aus dem ­Drama zeigt.
www.patricia-russu.de

Diesen Artikel teilen

Weitere Beiträge

Bleiben? Gehen?

Trennungscoach Dr. Annette Oschmann erklärt, woran Sie eine toxische Beziehung erkennen und warum eine Trennung manchmal der einzig richtige Weg ist.

Diesen Artikel teilen

Miteinander reden, einander verstehen

Achtsame und wertschätzende Kommunikation ist mehr als nur ein Gesprächsstil. Sie ist eine Lebenseinstellung, die Verständnis und Respekt in den Mittelpunkt stellt.

Diesen Artikel teilen

Lebensfroh. Rockt.

Das Zentrum für Lebensfreude ist ein Rückzugsort im Grünen und gleichzeitig zentral angebunden. Mit all unseren Formaten gestalten wir einen Raum, um wieder bei dir anzukommen.

Diesen Artikel teilen

Schreiben Sie einen Kommentar