Nicole Renneberg sucht die Ruhe in der Natur und entdeckt dabei einzigartige Rückzugsorte, Auszeiten im Chalet und achtsames Wandern.
Irgendwie ist die Welt und das Leben lauter und schneller geworden. Abgelenkt durch unsere digitalen „Assistenten“, verlieren wir den Blick auf das Wesentliche und den Kontakt zu uns selbst. Die globalen Turbulenzen und die täglichen Klimanachrichten ziehen Kraft. Dabei könnte es so einfach sein, Rückzug in die Natur – Handys aus – und Kraft tanken beim Wandern oder bei einem Urlaub auf dem Berg oder im Wald.
Ich habe mich deshalb auf die Suche nach kleinen Auszeiten gemacht, die den inneren Akku wieder neu laden und habe nach Rückzugsorten in Chalets und der Möglichkeit des achtsamen Wanderns gesucht. Um Geschichten von Gastgebern und Naturführern zu erzählen, die aus dem Herz heraus Menschen helfen, indem sie die Natur als Kraftquelle entdecken.
Das Bergdorf St. Vigilio in Südtirol
Mit der Kamera im Gepäck besuchen wir die ersten Chalets unserer Tour. Im Bergdorf St. Vigilio in Südtirol wird es mystisch und magisch, denn die Chalets Liondes sind nach Legenden benannt. Eingebettet in die majestätischen Dolomiten und direkt an der Ski-Piste gelegen, kann man hier das ganze Jahr aktiv werden. Eine eigene Sprache „ladinisch“ gibt es hier auch. Kein Wunder das St. Vigilio als nachhaltige Region, von der UNESCO zum Weltnaturerbe gekürt wurde. Morgens kommt das „Rotkäppchen“ mit einem reichhaltigen Frühstückskorb vorbei, denn der sympathische Gastgeber Hans bring das Frühstück selber ins Chalet.
Ich bin überrascht: In den wunderschönen Chalets aus Naturholz gibt es ein privates Spa im Haus, mit Sauna, Jacuzzi und Ruheraum, im Wohnzimmer einen Kamin. Wie ich später feststellen werde, haben das alle Chalets, die ich besuche.
Was sind eigentlich Chalets?
Das Wort Chalet bedeutet „geschützter Ort“. Ursprünglich waren Chalets urige Berghütten aus Holz – Rückzugsorte in der Natur, die Schutz vor den Elementen boten. Ein Rückzugsort, der gerade zur Pandemie an Beliebtheit gewann, denn hier ist man allein unter sich. Viele Chalets sind gerade in den letzten drei Jahren neu gebaut worden – fast alle, die im höheren Segment liegen, haben einen eigenen Kamin, Spa mit Sauna, Jacuzzi oder Hot-Tube. Sie liegen in den Bergen, am Wald oder an einem Bauernhof. Je nach Angeboten des Gastgebers werden die Gäste mit Frühstück im Chalet und/oder Essen im angeschlossenen Restaurant verwöhnt – auch Wellness und Treatments gibt es. Man kann sich als Paar, mit der ganzen Familie oder Freunden ein Chalet mieten. Meist gibt es Schlafräume für 2–6 Personen.
Das Chaletdorf Valsegg
Das Chaletdorf Valsegg besteht aus 17 Chalets direkt am Wald. Das Motto der warmherzigen Gastgeber Magdalena und Gregor lautet: ankommen, runterkommen und Kraft tanken – und das spüre ich auch gleich beim Aussteigen: Das Thema Wald als „grüner Kraftplatz“ zieht sich durch die luxuriösen und gemütlichen Chalets. Am Abend gibt es im eigenen Restaurant „Eggile“, das beste Risotto, das ich je gegessen habe, mit Latschenkiefer und Ziegenkäse aus der Region. Alles, was auf dem Teller landet, kommt vom eigenen Hof, denn Gregor ist auch Landwirt. Er beschreibt sich als „Holzwurm“ und liebt den Wald, da er aus ihm seine Energie schöpft. 80 Prozent der Hölzer, die er verbaut, hat er selber „geschlägelt“. Außerdem gibt es noch das Wellness-Chalet „Waldbad“ mit Infinity Pool, Yoga, Pilates und Treatments. Jedes Chalet hat dazu ein eigenes Spa mit Frühstücksservice.
Auch ich als Großstädterin komme hier wieder ins Spüren: Das Plätschern des Baches lässt meinen Puls zur Ruhe kommen, die nasse Wiese riecht nach frischem Heu, meine Lungen füllen sich mit Bergluft.
Wo der „Bergdoktor“ zu Hause ist: „Beim Hochfilzer“
An einem idyllischen, sonnigen Plätzchen am Fuß der Hohen Salve entdecken wir in Söll weitere Chalets und das Hotel „Beim Hochfilzer“. Bekannt ist die Gegend durch die Serie der „Bergdoktor“. Gastgeber Helmut Hochfilzer ist mehrfach ausgezeichneter Koch, zertifizierter Grilltrainer, Grillbuch-Autor, gibt Kochkurse und verwöhnt seine Gäste jeden Abend mit kleinen kulinarischen Kunstwerken.
Seine Frau Heidi liefert die frischen Kräuter aus ihrem Kräutergarten. Spontan entsteht die Idee, mit Helmut zusammen in seiner Show-Küche eine Kochsendung zu produzieren. Alles in allem: Ein traumhafter Blick auf den Wilden Kaiser, typisch Tiroler Gemütlichkeit, ein kleiner Saunabereich und ein fantastischer Thermal-Außenpool mit neu errichteten Chalets und eigenem Spa.
Ideal für Familien mit Kindern – die Chalets Dilia Dolomites
Auf 1.100 Metern Höhe besuche ich dann die herzlichen Gastgeber Juliane und Dietmar mit ihren zwei Kindern in den Chalets Dilia Dolomites. Sie liegen in absoluter Ruhe mit Bergblick und Natur-Badeteich und eigenem Streichelzoo. Danach geht es weiter nach Kärnten zu den Slow Trails. Hier möchte ich die Natur beim achtsamen Wandern genießen und verabrede mich mit Naturführern, Achtsamkeitstrainern und Yogini. Wie man mit jedem Schritt sich selbst näherkommen und die heilsame Wirkung von Wald und Bergen nutzen kann, das seht ihr in meinen Reise-Reportagen über Auszeiten in der Natur und Chalet-Urlaube.
Mehr Infos über Chalet Auszeiten und Slow Wandern unter www.gesundheitslounge.de/slow-reisen
Nicole Renneberg ist Filmproduzentin, Initiatorin und Moderatorin des ganzheitlichen Film-Online-Magazins www.gesundheitslounge.de, auf dem sie persönlich aus ihrem Alltag heraus und zusammen mit vielen bekannten Gesundheitsexperten Gesundheitstipps für ein gesundes, bewusstes und ganzheitliches Leben gibt.
Den ganzen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe bewusster leben 6/2023
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