Auf die Plätze – fertig – losleben!

Eigentlich passt alles. Dennoch regt sich ein ungutes Gefühl in deinem Magen. Wenn das Glück auf sich warten lässt, obwohl die Umstände nicht besser sein könnten, lohnt sich ein Perspektivwechsel.

Wer fragt sich schon: „Lebe ich das Leben, das ich mir vorstelle?“ Wie stelle ich mir mein Leben vor? Was erfüllt mich? Ist das Leben, das ich gerade lebe, auch das Leben, das wirklich zu mir passt?“ Für gewöhnlich machen wir uns über solche Fragen kaum Gedanken. „Passt schon“, pflegen wir in Bayern umgangssprachlich zu sagen. Aber passt es wirklich und fühlt es sich auch dann noch so an, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin? Passt es heute vielleicht gar nicht mehr, weil, ja weil sich etwas verändert hat? Oft verpassen wir aber aus Bequemlichkeit oder Angst Gelegenheiten, die uns zu mehr Lebensglück führen könnten. Doch wir Menschen sind bekanntlich Gewohnheitstiere und haben es uns in unserer Komfortzone so richtig gemütlich eingerichtet. Da verharren wir gerne, da fühlen wir uns wohl und sicher.

Raus aus der Komfortzone!

Tagein und tagaus geht alles seinen geregelten Gang. Die Bequemlichkeit lässt uns neue Herausforderungen meist schon von vornherein meiden. Es ist nun mal gemütlicher, nach Feierabend auf dem Sofa zu sitzen und fernzusehen, anstatt Sport zu treiben oder einen Spaziergang in der Natur zu machen. Das wären die gesünderen Alternativen, aber sie sind meist mit Überwindung verbunden. Schon lange möchte ich eine Sprache lernen, mich weiterentwickeln, etwas Neues lernen, doch der innere Schweinehund gewinnt stets die Oberhand und die schönen Vorhaben werden auf später oder nächstes Jahr verschoben. Die Gründe, warum wir oft allzu gern in unserer Komfortzone verharren, können auch noch tiefer liegen. Ein geringes Selbstbewusstsein, die Angst vor Zurückweisung, zu versagen, enttäuscht zu werden, Scham- oder Schuldgefühle und Unsicherheit. Da bleibt man doch lieber in der gewohnten Box und nimmt es in Kauf, eine Menge an Gelegenheiten, die uns das Leben anbietet, zu verpassen.

Rein ins Leben!

Losleben geht anders. Dazu braucht es Mut. Es erfordert, nicht nur über den Tellerrand zu blicken, sondern darüber hinauszuklettern. Schon mit ein wenig mehr Mut gelingt es uns, den gewohnten Käfig immer öfter zu verlassen und dadurch gewisse Ziele zu erreichen. Manchmal sind es schon die kleinen Schritte, die uns ein großes Stück im Leben voranbringen. Auf einen mutigen Schritt folgt der nächste. Das stärkt unser Selbstvertrauen und weckt die Lust auf mehr. Die Belohnungen, die uns daraus zuteilwerden können: weniger Stress im Alltag, ein Job der Spaß macht, neuer Schwung in der Partnerschaft und mehr Lebensfreude.
Die eigenen Begrenzungen ausfindig und bewusst machen. Sich selbst zu hinterfragen: „Wo wähle ich den einfacheren Weg? Welche Ausreden nutze ich gerne? Wovor scheue ich mich? Wann gehe ich einfach meinen Gewohnheiten nach, ohne über eine andere Option auch nur nachzudenken?“ Wenn wir erst einmal unsere Verhaltensmuster erkennen, können wir sie auch verändern.

Wichtig auch: Den begrenzten Geist öffnen und Neues ausprobieren. Ob in Form eines neuen Hobbys, eine Reise, die ich schon immer machen wollte, eine Sprache verbessern oder eine neu lernen, endlich einen Job mit Spaß und Erfüllung zu haben, neue Leute kennenlernen. Sich die eigenen Ziele bewusst zu machen und zu überlegen, was mich bisher daran hindert, sie zu erreichen. Je mehr wir uns neuen Möglichkeiten öffnen, umso näher kommen wir unseren Zielen im Leben.

Die eigenen Talente erkennen

Oft unterschätzen wir unsere Fähigkeiten und reden uns selbst ein: „Das geht doch gar nicht, weil …“ Doch das sind Ausreden, mit denen wir uns selbst etwas vormachen. Dabei lehnen wir vieles von vorneherein ab, ohne es überhaupt ausprobiert zu haben. Doch in uns schlummern manch ungeahnte Stärken, die nur darauf warten, endlich entdeckt zu werden. Es steckt viel mehr in uns, als wir uns selbst zutrauen.

Tu es einfach!

Wir brauchen eine große Portion Motivation, um den inneren Schweinehund zu überwinden. Wie motiviere ich mich selbst? Das persönliche „Warum will ich, was ich will?“ kann dir den nötigen Rückenwind geben, um deine Ziele anzugehen und zu erreichen. Eine gute Motivation sind Belohnungen, denn mit einer Belohnung vor Augen fällt es uns viel leichter, aktiv zu werden.
Wenn wir unsere Komfortzone verlassen, dann stärkt das auch das eigene Selbstwertgefühl. Wir gewinnen an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Wir wissen besser, was wir brauchen und können unsere Bedürfnisse besser verteidigen. Es fällt uns leichter, neue Herausforderungen anzugehen.
Losleben heißt also: Raus aus der Komfortzone, mutig sein, dir selbst und dem Leben vertrauen, auf deine innere Stimme hören, das tun, was du selbst für richtig hältst und vor allem, was sich richtig für dich anfühlt, denn eigentlich wissen wir selbst ganz genau, was das Richtige für uns ist. Also: Tun wir es einfach! Wir haben es selbst in der Hand, etwas aus unserem Leben zu machen.

Bettina M. Reuss

Bettina M. Reuss ist Business-, Karriere- und Mental-Coach, Expertin für Hochsensible und Scanner-Persönlich-keiten. Sie hilft bei beruflicher Neuorientierung und die persönliche Berufung zu finden. Mehr Informationen findest du unter bettina-reuss.de
Diesen Artikel teilen

Weitere Beiträge

Die Löwin in dir

Was zeichnet eigentlich einen selbstbewussten Menschen aus? Wie kann ich lernen, mich selbst mehr wertzuschätzen? Mariele Diehl macht sich auf die Suche nach Antworten.

Diesen Artikel teilen

Wild Woman

Ganz Frau sein, im Hier und Jetzt: Viele Frauen sehnen sich danach, sich selbst mutiger, stimmiger und erfüllender zum Ausdruck zu bringen. Die Yogalehrerin und Soziologin Silke Gengenbach plädiert für ein neues, weiblichesSelbstverständnis in bewegten Zeiten. Noch nie zuvor waren wir Frauen so frei, ehrgeizig, autonom und selbstbewusst wie heute. Wir sind auf der Überholspur des Lebens und geben Gas. Wir dürfen und können alles und wir tun es auch! Aber machen wir es auf die weibliche Art? Hören wir erst einmal auf uns selbst, was uns unser Gefühl sagt, und entscheiden wir dann, ob und wie wir etwas aus einer Freude und Lust tun, oder sind wir sofort zur Stelle und erfüllen gewissenhaft alle Aufgaben und unsere zum Teil überzogenen Ansprüche?Es gibt ständig etwas zu tun, nie ist es genug. Dabei laufen wir Gefahr, uns mehr zu verausgaben, als dass wir uns erholen und entspannt in unserer weiblichen, sehr weichen und fließenden Kraft bleiben, in einem mühelosen, grandiosen „Flow“. Als Frauen haben wir einen ganz natürlichen Zugang zur nährenden, kreativen Energie, die uns schnell, geradezu magisch, auffüllen, regenerieren und in Balance bringen könnte. Aber häufig verhindern wir diese Anbindung, ohne es selbst zu bemerken. Die wilde, weibliche Kraft ist

Diesen Artikel teilen

Mein Weg zur Glückseligkeit

Mit Yoga und Meditation lernte Silja Mahlow, ihre Affen im Kopf zu zähmen und die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen. Heute gibt sie selbst Yogakurse.

Diesen Artikel teilen

Schreiben Sie einen Kommentar