Seelentreffen

Norma und Anika haben viele Höhen und Tiefen durchlebt. Doch dann haben sie einander gefunden und sich zusammen auf den Weg gemacht, um wieder mehr Leichtigkeit in ihr Leben zu bringen und gründeten ein gemeinsames Unternehmen. Jetzt bieten Sie Wanderretreats an. Wie es dazu kam, erzählen sie hier.

Es ist ein klischeehafter Neu­jahrs­tag. Ich wache auf und denke: Auf keinen Fall kann ich so weitermachen. Wenn ich jetzt von dieser Welt gehen würde, könnte ich nicht voller Überzeugung sagen, mein Leben so gelebt zu haben, wie es zu mir passt!
Ganz nach dem Motto „Jetzt oder nie!“, verbringe ich die ersten Januarwochen damit, im Internet die Büchse der Weiterbildungs-Pandora zu öffnen. Ich habe mich regelrecht an dem Gedanken festgebissen, dass da mehr auf mich wartet. Auf jeden Fall wollte ich raus aus dem Hamsterrad, mit dem ich schon zu oft meine psychische Gesundheit gefährdet habe. Und dann begab ich mich, nach drei Jahren Pflegeausbildung und fast acht Jahren berufsbegleitendem Studium zur Pflegepädagogin, (schon) wieder ins Lernen – diesmal aber nur für mich und meine Entwicklung, nicht für das System oder die Gesellschaft, nicht um meine Familie stolz zu machen. Ich entschied mich für eine Coachingausbildung und Weiterbildung zur Achtsamkeits- und Meditationstrainerin. Schnell merkte ich dann, dass dies die absolut beste Entscheidung war und ich fühlte mich endlich am richtigen Platz. Um alles wieder auf den Kopf zu stellen, hielt das Jahr für mich dann noch eine Trennung bereit. Ich bekam eine ganz neue Perspektive auf das Leben und seine vermeintliche Sicherheit. Norma


Es ist kurz vor Weihnachten. Nachdem ich nun das zweite Mal innerhalb von drei Monaten meinen Job wechselte, in der Hoffnung, dass jetzt alles besser wird, passiert genau das Gegenteil: Ich werde richtig krank. Mein Körper streikt, weil ich in eine energiesaugende Workaholic-Kultur geraten bin. Ich sehe das nächste Burnout aufziehen und erinnere mich an das Versprechen, das ich mir gab: „Ich lasse nie mehr zu, dass mich ein Job krank macht.“ Diese Phase war geprägt von Selbstzweifeln und Zukunftsängsten. Wie das Schicksal es so will, stolpere ich Anfang Januar in ein Coaching „Finde deine Berufung“. Dabei entstand nach und nach eine Idee in meinem Kopf: Ich will mit Gruppen durch die Berge wandern, mit ihnen in einer Hütte meditieren und gesund kochen. Das klang nach einer ziemlich großen Nummer. Doch ich bin wild entschlossen: Was brauche ich dafür, dass meine Vision Wirklichkeit wird? Die Antwort: Guideausbildung, Ernährungsberater, eine Menge Mut und Erfahrung.
Da sprang mir auf einmal ein Stellenangebot ins Auge: „Wir suchen Guides“. Schnell bewarb ich mich – und tatsächlich: Ich bekam den Platz und kündigte meinen Job. Ich hatte genug Geld, um zwei Jahre davon leben zu können. Nebenbei startete ich mein Ernährungsstudium, lernte dabei viele interessante Menschen kennen, die mich auf meinem neuen Weg unterstützten. Aber ziemlich bald stellte ich fest, dass meine Vision für mich allein zu groß war. Doch statt an dem Punkt aufzugeben, setzte ich mich wieder hin und überlegte, was mir fehlt, um meine Pläne umzusetzen. Die nächsten Monate haben mir dann gezeigt: Ich brauche jemanden, der mich in den Dingen ergänzt, die ich nicht so gut kann und mich entlastet. Anika

WanderWohl

Der gemeinsame Weg von Norma und Anika begann dann auf einem Wanderurlaub in Slowenien. Anika arbeitete dort als Guide, Norma braucht kurzfristig einen Urlaubs-Plan B nach der Trennung. Beide sitzen am ersten Abend nebeneinander und teilen ihre Gedanken und Träume. Heute sagen sie darüber: „Es war wie ein Seelentreffen“. Die ganze Tour wanderten Norma und Anika nebeneinander her. Bei ihren Gesprächen ging es um Wünsche, Erfahrungen und Visionen. Genau genommen um Anikas Vision von WanderRetreats, die Bewegung, gesunde Ernährung, Meditation und Coaching beinhalten sollten.


Anika merkt schnell, dass Norma die perfekte Partnerin wäre. Zusammen stellten sie fest: „Wir kommen beide aus einem stressigen Arbeitsumfeld und haben viele Höhen und Tiefen durchlebt. In den letzten Jahren haben wir uns auf den Weg gemacht, wieder mehr Leichtigkeit und Glück ins Leben zu bringen und möchten das auch anderen mit auf den Weg geben.“
Aus einer Vision wird dann ein regelmäßiger Kontakt und zwischen den beiden entsteht eine tiefe Freundschaft. Der Name WanderWohl steht bei einem Wanderwochenende zwei Monate später fest. Das gemeinsame Unternehmen wird nach vier Monaten gegründet. „Rückblickend kann man uns sicher als sehr mutig bezeichnen. Wir stellen jedoch die kurze Zeit, die wir uns erst kennen, kein einziges Mal infrage. Das Universum ist auf unserer Seite und schickt uns unentwegt Menschen, ohne die wir das nicht geschafft hätten“, so sagen sie heute.

Ein Jahr später findet das erste Retreat von WanderWohl auf Madeira statt. Die Zeit bis dahin ist für Norma und Anika anstrengend, lehrreich, voller Ängste, aber auch voller Zuversicht. Aber beide wissen: Jetzt machen wir genau das, was wir immer wollten, und haben zusammen etwas Großartiges erschaffen. Bei unseren Retreats haben wir jedes Mal das Gefühl, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, mit den richtigen Menschen zusammen zu sein.“ Vielleicht ist das ja die Definition von Glück. Frei sein und selbstbestimmt leben mit der Natur – für Anika und Norma steht das jetzt an erster Stelle.
www.wanderwohl.de
wanderwohl

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