Einen Scheiss muss ich

Dein Mantra für mehr Wohlbefinden und Selbstwirksamkeit von der spirituellen Apothekerin Ann-Katrin Kossendey-Koch.

Es gibt sie: die wenigen Menschen, die auf natürliche Weise jeden Morgen zur gleichen Zeit mit dem Gongschlag Stuhlgang haben. Und es gibt die, die meinen, dass genau das ein paradiesischer und erstrebenswerter Zustand sei. Also ziehen sie los in die Apotheke, um sich Abführmittel zu kaufen, mit denen sie dann ihren Darm erziehen wollen. Sollte er infolge dieser Chemiekeule mit einer zu schnellen Passage der Nahrung reagieren, halten sie mit Durchfallmittelchen dagegen. Irgendwie wird er doch zu dressieren sein – dieser Darm!

Nein – dein Darm ist kein Zirkusäffchen in einer roten Glitzerjacke, der Trompete spielt. Dein Darm hat ein Eigenleben und ist so individuell wie du. Es sei denn, du isst und trinkst jeden Tag exakt dasselbe zur gleichen Uhrzeit und dein Tagesablauf ähnelt einer Szene aus dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Es hat mich zu Apothekenzeiten schon sehr verwundert, mit welcher Selbstverständlichkeit dem Darm in sein autarkes Eigenleben gepfuscht wird, nur weil eine pünktliche Defäkation auf die Minute erwartet wird. Regelrecht schockiert bin ich allerdings davon, dass mittlerweile die Magen-Darm-Arzneimittel in der Selbstmedikation vom Umsatzvolumen her in Deutschland auf Platz 2 liegen, knapp hinter den Erkältungsmitteln.

Dein Darm ist eng mit deinem Gehirn verbunden

Stress und Emotionen haben einen direkten Einfluss auf deine Verdauung. Halte bitte mal einen Moment inne und reflektiere deine letzten Tage? Hattest du Stress? Warst du wütend, zornig, traurig, erschöpft oder ängstlich? Vermutlich schon, auf die eine oder andere Weise, was auch normal ist, denn du lebst. Und das Leben ist eben keine künstliche Routine, sondern das bewusste Erleben unterschiedlicher Gefühle. Dein Darm ist ein sehr fein justiertes Wunderwerk an aufeinander abgestimmten Abläufen, deine Verdauung eine Symphonie aus pH-Wert abhängigen, chemischen Reaktionen. Ich breche hier eine Lanze für den Darm als lebendiges Organ, dem du durchaus vertrauen darfst. Verabschiede dich also bitte davon, dass dein Darm sich täglich entleeren muss. Laut medizinischer Definition ist alles zwischen 2–3 Mal täglich und bis zu 1 Mal in der Woche normal. Wobei ich zugestehe, dass 1 Mal in der Woche schon sehr wenig ist, wenn man regelmäßig weiter isst und es da bereits zu Bauchschmerzen und Blähungen kommen kann. Mir ist nur wichtig, dass du nicht glaubst, dass du nur mit einer täglichen und pünktlichen Entleerung deines Darms glücklich werden kannst.

Körper und Seele im Einklang

So wie du körperlich nichts musst, so lohnt es sich auch immer öfter den Satz „Ein Scheiss muss ich” als Mantra zu nutzen, und zwar vor allem immer dann, wenn dein persönliches „Muss-Monster“ um die Ecke schlappt. Es taucht wie aus dem Nichts immer dann auf, wenn du gegen deinen eigenen Willen handelst, weil andere scheinbar besser wissen, was gut für dich ist. Oder aber du meinst, dich gesellschaftlichen Normen und Regeln unterwerfen zu müssen.

Es geht um die Liebe zu dir selbst

Genau damit soll jetzt Schluss sein. Nimm dein neues Mantra „Einen Scheiss muss ich” ab sofort mit in deinen Tag und setze mit einem Lächeln auf den Lippen gesunde Grenzen, deine eigenen Grenzen.Einen Scheiss musst du! Wie ein tägliches Mantra darf dich dieser Satz nun als Gedanke oder gesprochenes Wort begleiten und dich immer wieder zum Lächeln bringen. Die gesellschaftskonforme Form von „Einen Scheiss muss ich” ist „Nein“. Du brauchst dein Nein nicht verteidigen oder begründen. Wenn du das Gefühl hast, dich dafür rechtfertigen zu müssen, bist du mit deinem Gegenüber nicht auf Augenhöhe und stellst seine Befindlichkeiten über deine, und das ist keine Liebe. Denn um die geht es letztlich beim Neinsagen: um die Liebe zu dir selbst.

Holy Shit – der Ratgeber für Kacktage

In meiner langjährigen Erfahrung als Apothekerin habe ich immer wieder festgestellt, dass die alleinige Behandlung von chronischen Darmerkrankungen auf der körperlichen Ebene zwar erstmal eine Besserung bringt, aber deutliche Fortschritte nur dann erreicht werden, wenn gleichzeitig auch die geistige und seelische Ebene in den Prozess mit eingebunden werden. Eine interdisziplinäre Behandlung zum Wohle des Menschen. Ein sowohl als auch. Kein entweder oder. Darüber habe ich auch ein Buch geschrieben. In „Holy Shit – Dein Ratgeber für Kacktage“ erkläre ich nicht nur die Sonderstellung des Darms als Organ im Körper, sondern gebe dir viele sofort umsetzbare Tipps und Impulse für die ganzheitliche Darmgesundheit. In persönlichen und berührenden Geschichten stelle ich mich in meinem Ratgeber den wahrhaftigen Fragen des Lebens und gebe mein Wissen ohne erhobenen Zeigefinger weiter. Mein Buch ist nicht nur für Reizdarm-Patienten, sondern auch für alle geeignet, die ihre Gesundheit eigenverantwortlich verbessern oder erhalten wollen.

„Holy Shit“ hilft dir dabei, dein Leben aktiv zu gestalten, endlich Verantwortung für deine Gesundheit zu übernehmen und ganz nebenbei deine Darmbeschwerden zu lindern.
Ann-Katrin Kossendey-Koch

Neben dem exzellenten Ratgeber gibt es für die praktische Umsetzung auch das passende Journal zum Reflektieren und ­Ausrichten („Holy Shit – Dein Journal für Kacktage“) sowie die kostenfreie App „Darmgesund“:
www.holy-shit-multiversum.com

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