Das Thema Gehalt ist nicht nur beim Bewerbungsgespräch eine echte Herausforderung. Auch wenn du länger für ein Unternehmen tätig bist und denkst, dass du monatlich ein paar Euro mehr verdienen solltest, ist Fingerspitzengefühl im Gespräch mit dem Arbeitgeber gefragt. Unser Jobguide für deine Gehaltsverhandlung gibt dir einige praktische Tipps, wie du richtig vorgehst und am ehesten zum Ziel gelangst.
Grundlegendes zur Gehaltsverhandlung
Noch bevor es zu einem Bewerbungsgespräch kommt, werden beide Seiten klare Vorstellungen von einer möglichen Gehaltshöhe mitbringen. Je nach Stellenanzeige kennst du diese bereits, hier wirst du wenig Spielraum für eine große Erhöhung haben. Im Gespräch mit dem potenziellen Arbeitgeber lohnt es eher, Themen wie Prämien oder Bonus-Zahlungen anzusprechen, um einen Anreiz für bessere Leistungen am Arbeitsplatz zu schaffen.
Umgekehrt weiß der Personaler des Unternehmens jedoch auch, was branchenüblich gezahlt wird. Du solltest also nicht zu tiefstapeln, nur um einen möglichen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern zu erschaffen. Jedes Unternehmen ist gerne bereit, ein angemessenes Gehalt zu zahlen, sofern deine Qualifikationen und die erbrachten Leistungen im Arbeitsalltag stimmen.
Gehe letztlich mit genügend Realismus in die Gehaltsverhandlungen hinein. Drei bis fünf Prozent zusätzlich auszuhandeln, kann je nach Atmosphäre und Verlauf des Gesprächs realistisch sein. Der Vorsatz, mehr als 10,0 oder 20,0 Prozent zu verlangen, dürfte selbst bislang gut gelaufene Gespräche ohne triftige Argumente schnell zum Scheitern bringen.
Jobguide für deine Gehaltsverhandlung – 5 praktische Tipps
Wie in vielen Lebensbereichen kommt es auf etwas Geschick, die richtigen Argumente und ein Quäntchen Glück an. Mit den folgenden fünf Tipps bist du bestens vorbereitet, richtig über dein Gehalt zu verhandeln und langfristig mehr für deine Arbeitskraft zu erhalten.
Tipp 1: Bleibe am Anfang zurückhaltend
Speziell bei einem Bewerbungsgespräch wird dein Hauptinteresse sein, die ausgeschriebene Stelle überhaupt zu erhalten. Hier bringt es oft wenig, zu forsch heranzugehen und gleich mit großen Gehaltsforderungen zu kommen. Lasse stattdessen erst einmal deine Arbeit für dich sprechen.
Wenn du in der Probezeit überzeugt hast und dein Arbeitgeber erkannt hat, wie gut du deine Arbeit erbringst, wird nach einigen Monaten sicherlich die Bereitschaft zu einer Erhöhung deines Gehaltes gegeben sein. Lasse also deine Arbeit für dich sprechen und mache dich schon nach kurzer Zeit unentbehrlich – jeder gute Arbeitgeber wird dies finanziell belohnen wollen.
Tipp 2: Finde die richtigen Worte
Die meisten Chefs werden auf dem falschen Fuß erwischt, wenn sie den Begriff “Gehaltserhöhung” hören. Dies klingt oft nur nach höheren Kosten für das Unternehmen, ohne dass hierdurch ein vermeintlicher Mehrwert gegeben ist. Schaue deshalb, ob du durch eine geschicktere Formulierung deinen Arbeitgeber überzeugen kannst.
Denke beispielsweise über eine “Gehaltsanpassung” nach, die in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten mehr als sinnvoll ist. Mit der Preissteigerung kannst du aktiv argumentieren und wirst einen guten Arbeitgeber eher von deinem Anliegen überzeugen können. Ob dein Chef mehr oder weniger empfindlich beim Thema Geld reagiert, wirst du über die ersten Wochen und Monate deiner Arbeitszeit erlebt haben.
Tipp 3: Es muss nicht immer das Gehalt sein
Für dich ist das wichtigste Ziel, dass deine Arbeit am Ende des Monats mehr belohnt wird. Dies muss jedoch nicht zwingend über die Auszahlung eines höheren Gehaltes sein. Dieses bringt neben der Zusatzausgabe für den Arbeitgeber auch weitere Kosten mit, beispielsweise als Sozialversicherungsbeiträge.
Es gibt andere Möglichkeiten, dich für deine Arbeit zu belohnen, die für den Arbeitgeber reizvoll sein können. Bonuszahlungen, Prämien oder Sachdienstleistungen sind Alternativen, die du zur Sprache bringen könntest. Manche von ihnen haben sogar einen steuerlichen Vorteil für den Arbeitgeber, so dass dieser eher Interesse zeigen dürfte.
Wir verbringen oft mehr als die Hälfte des Lebens mit Arbeiten, umso wichtiger ist eine leistungsgerechte Bezahlung.
Tipp 4: Mache den Wert deiner Arbeit deutlich
Eine Gehaltserhöhung kann nicht nur durch steigende Lebenshaltungskosten sachlich begründet werden. Oft ergeben sich durch den Arbeitsalltag selbst Argumente, warum du mehr Geld verdienen solltest. Vielleicht leistest du mehr Arbeitseinsatz für die Firma als noch vor einem Jahr. Oder du hast einige Zusatzprojekte und Aufgaben übernommen, ohne dass es hierfür einen finanziellen Anreiz gibt.
Bereite dich auf die Gehaltsverhandlungen mit solchen Fakten vor. Wenn du klar nachweisen kannst, dass du mehr für die Firma leistest als bislang, werden Arbeitgeber nur wenige Argumente haben, dir hierfür nicht mehr Geld zu zahlen. Dein gefordertes Extra sollte allerdings in Relation zur Mehrarbeit stehen.
Tipp 5: Mache dir deinen Wert bewusst
Gerade mit guten Qualifikationen hast du starke Argumente, im Laufe der Zeit mehr Gehalt von deinem Chef zu verlangen. Informiere dich regelmäßig, wie der Gehaltsspiegel in deiner Branche und mit deiner Erfahrung ist. Hierbei lohnt der Blick über den Tellerrand und eine Analyse, was du beim Wechsel zu einem Unternehmen der Konkurrenz erhalten würdest.
Hierüber kannst du offen mit deinem Arbeitgeber reden, ohne dass dir ein konkretes Abwerbeangebot vorliegen muss. Sobald der Arbeitgeber deinen wahren Wert in der Branche erkennt, wird er vielleicht eher zu einer Gehaltserhöhung bereit sein.
Mit dem richtigen Jobangebot zum besten Gehalt
Unser Jobguide für deine Gehaltsverhandlung hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht? Dann steht dir immer noch eine Option offen: der Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber. Hier bietet dir stellenonline.de ausreichend Hilfestellung, damit deine Arbeit und deine fachliche Qualifikation angemessen gut bezahlt wird.