Don’t worry!

Aus allem, was uns die großen Meister des Zen-Buddhismus sagen, spricht Ruhe und Gelassenheit. Wir haben sieben Weisheiten für ein sorgloses Leben zusammengestellt.

Es ist eine zutiefst befreiende Erkenntnis: „Die allermeisten unserer kleinen und großen Sorgen sind völlig unnötig“, sagt Shunmyo Masuno. „90 Prozent unserer Befürchtungen werden sich gar nicht bewahrheiten.“ Davon ist der Zen-Mönch überzeugt, und glaubt zu wissen, wie wir zu einer sorglosen Leichtigkeit und Gelassenheit finden können. Masuno ermutigt in seinen Schriften dazu, achtsam im Moment zu bleiben, das ständige Vergleichen mit anderen zu beenden, sich nicht von der äußeren Informationsflut aus dem inneren Gleichgewicht bringen zu lassen, stattdessen aktiv zu werden und nicht länger zu jammern. „Anstatt uns den Kopf darüber zu zerbrechen, was in der Zukunft passieren könnte, sollten wir uns nur auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Es geht darum zu reduzieren, loszulassen, hinter uns zu lassen. Wenn wir uns daran halten, werden wir uns einer entspannteren und positiveren Version von uns selbst erfreuen. Mit seinen sieben Ratschlägen für ein sorgloses Leben können wir uns Schritt für Schritt von unnötigen Ängsten und Befürchtungen befreien, unseren Geist beruhigen und unseren Blick wieder darauf richten, was das Leben so schön und einzigartig macht.

  • Mach dir keine Illusionen. Zen lehrt uns, uns nicht zu vergleichen.

Dōgen Zenji, der Gründer der Sōtō-Schule des Zenbuddhismus in Japan, sagte: „Die Taten der anderen sind nicht meine eigenen.“ Er lehrte, dass das, was andere tun, nichts mit dem zu tun hat, was wir selbst tun. Die Bemühungen eines anderen bringen uns selbst nicht voran.
Wir können uns allein durch unsere eigenen Bemühungen verbessern. Zen lehrt, dass die Existenz jedes Dings und jeder Person absolut ist, allein für sich selbst. Es ist kein Vergleich möglich. Das gilt für Sie und für andere. Es gibt keinen Vergleich. Wenn wir versuchen, Dinge zu vergleichen, die sich nicht vergleichen lassen, wird unser Geist von etwas eingenommen, was irrelevant ist, und das ist es, was Angst, Sorgen und Furcht erzeugt. Wenn Sie aufhören zu vergleichen, werden Sie sehen, dass neunzig Prozent Ihrer Täuschungen verschwinden. Ihr Herz fühlt sich leichter an. Das Leben ist entspannter.

  • Konzentriere dich auf das Jetzt. Es geht darum, uns selbst wertzuschätzen.

Ein Zengo sagt: „Verweile im Atem.“ Wörtlich genommen bedeutet dies: Lebe im Moment des Atemholens, und zwar so gewissenhaft wie möglich. Darin klingt auch der buddhistische Leitsatz „Wohne in den drei Welten“ an. Die drei Welten sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wir leben in den Verbindungen zwischen diesen drei Welten. Doch wenn wir uns in der Gegenwart befinden, ist die Vergangenheit bereits tot, während die Zukunft erst noch geboren wird. So erklären wir das buddhistische Konzept des Samsara, des Kreislaufs von Tod und Wiedergeburt, in dem alles geboren wird und dann stirbt, und alles, was stirbt, wiedergeboren wird. Mit anderen Worten: Es ist sinnlos, über die Vergangenheit zu grübeln, die tot und vorüber ist. Genauso wenig sollten wir über die Zukunft nachdenken, die erst noch geboren werden muss. Das heißt: Alles, was zählt, ist, wie wir im Hier und Jetzt leben …

Shunmyo Masuno ist ein japanischer Zen-Mönch, preisgekrönter Zen-Garten-Designer sowie Professor für Umweltdesign an der Tama Art University in Tokyo. Auch wenn die Arbeit in einem weltweit agierenden Architekturbüro mittlerweile den Großteil seiner Zeit beansprucht, ist er doch vorrangig Priester und lebt im Tempel. Shunmyo Masunos Bücher sind bisher in über 35 Ländern erschienen.

Buchtipp:
Shunmyo Masuno, Don’t Worry – 90 Prozent deiner Befürchtungen treten gar nicht ein!, Integral Verlag

Den ganzen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe bewusster leben 5/2022


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