Online-Shopping steht in dem Ruf, mit viel Verpackung und einem hohen CO2-Ausstoß eine schlechte Ökobilanz zu haben und nicht nachhaltig zu sein. Selbstverständlich haben sich auch einige Onlineshops auf nachhaltige Produkte mit guter Ökobilanz spezialisiert, die keine Schadstoffe enthalten und teilweise aus recyceltem Material hergestellt wurden. Allerdings haben auch solche nachhaltigen Produkte mitunter beträchtliche Wege hinter sich. Abgase werden auch bei der Lieferung der Waren zu den Kunden ausgestoßen.
Jeder kann Online-Shopping mit bewusstem Kaufverhalten nachhaltig gestalten. Die folgenden fünf Tipps helfen dabei.
1. Maßvolle und vorausschauende Bestellung
Sind die Preise günstig und arbeitet der Händler nachhaltig, mag es verlockend sein, eine größere Bestellung aufzugeben. Mitunter führt das zu mehr Einzelsendungen. Nicht alles, was bestellt wurde, wird letztendlich tatsächlich gebraucht. Aufgrund solcher Fehlkäufe landen viele Dinge auf dem Müll und belasten die Umwelt. Ein erhöhter Schadstoffausstoß tritt durch mehrere Einzelsendungen auf. Erfolgt bei einem Händler eine größere Bestellung, sollte auf eine Lieferung in möglichst wenigen Einzelsendungen geachtet werden. Eine vorausschauende und rationale Bestellung vermeidet, dass Dinge zurückgeschickt oder achtlos auf dem Müll entsorgt werden.
2. Kauf bei nachhaltigen Händlern
Der Kauf bei einem nachhaltigen Händler ist ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Der Händler sollte über Siegel und Zertifikate für Nachhaltigkeit und Umweltschutz verfügen. Nur so ist ein umwelt- und klimafreundlicher Kauf gewährleistet. Auch die ausgewählte E-Commerce-Plattform sollte nachhaltig sein. Verschiedene nachhaltige Online-Händler nutzen beispielsweise ausschließlich Ökostrom oder arbeiten klimaneutral, indem sie ihre Webseiten bei „grünen“ Anbietern hosten. Solche Händler verwenden auch recyceltes Papier oder arbeiten im Alltag mit anderen nachhaltigen Methoden.
Ein Händler, der um Klima- und Umweltfreundlichkeit bemüht ist, informiert auf seiner Webseite darüber. Er verschafft sich mit Nachhaltigkeit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, denn immer mehr Kunden wollen nachhaltig kaufen. Ein EMAS-Zertifikat liegt bei den Online-Elektrohändlern Alternate und Conrad vor. Auf dem Weg zum nachhaltigen Kauf kann auch ein Vergleich der Angebote helfen. Portale für Preisvergleiche und Kaufberatung informieren nicht nur über günstige Preise für ein Produkt, sondern sie informieren auch über nachhaltige Online-Händler.
3. Kauf von regionalen Produkten
Online-Kauf muss kein Kauf bei internationalen Händlern und von internationalen Produkten sein. Mit der Wahl eines Händlers aus der Umgebung und dem Kauf regionaler Produkte können sich Käufer bewusst für Nachhaltigkeit entscheiden. Die Transportwege sind kurz, während der Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region gefördert wird. Der Kauf von Produkten aus der Region schafft ein besseres Bild von den Arbeits- und Produktionsbedingungen.
4. Paketbote sollte nicht mehrmals kommen
Häufig kündigen Zustelldienste die Lieferung über das Handy oder per E-Mail an. Mitunter kann der Liefervorgang online sogar minutiös verfolgt werden. Wer diese Möglichkeit nutzt, kann versuchen, tatsächlich zur angegebenen Zeit zu Hause zu sein, um die Ware in Empfang zu nehmen.
Wer bereits weiß, dass er zum angegebenen Liefertermin nicht daheim sein kann, sollte die Ware zu einem Paketshop liefern lassen. Alternativ kann auch ein Nachbar angegeben werden, der die Bestellung entgegennimmt. Ist auch das nicht möglich, sollte ein sicherer Abstellort angegeben werden. Der CO2-Ausstoß kann auf diese Weise reduziert werden.
5. Verzicht auf Expresslieferungen
Für viele Käufer ist es schon fast selbstverständlich, dass bei einer Online-Bestellung die Ware am nächsten Tag bereits geliefert wird. Für den Zusteller bedeutet eine solche schnelle Lieferung eine höhere Belastung und mehr Stress. Da mit Expresslieferungen mehr individuelle Touren notwendig sind, verschlechtert sich die Klimabilanz. Der Standardversand sollte einer Expresslieferung vorgezogen werden, wenn die Ware nicht dringend benötigt wird.
Das Infoblatt „Nachhaltigkeit von Online-Shopping: Wie du klimafreundlich im Internet einkaufen kannst“ enthält noch mehr Informationen zum Thema nachhaltige Bestellungen.