Eine Art Kalligraphie ohne jeden Perfektionismus, dafür aber mit einem gehörigen Schuss Kreativität – Handlettering liegt im Trend. Die schöne Nachricht: Die Techniken dazu lassen sich rasch lernen und eigene Ideen schnell umsetzen.
Manchmal möchten wir uns ganz direkt und eingängig ausdrücken. Auf charmante Weise Aufmerksamkeit auf unsere Botschaft ziehen. Oder aber einem Geschenk, das von Herzen kommt, eine ganz persönliche Note verleihen. Genau dafür eignet sich das sogenannte Handlettering. Auch wenn die dadurch entstehenden kleinen Kunstwerke auf den ersten Blick wie mühelos dahingeschrieben wirken, folgen sie in Wirklichkeit gewissen Regeln, damit sie ästhetisch reizvoll, aber auch gut lesbar sind.
Begabung und Begeisterung – mehr braucht es nicht
Im Grunde kann jeder diese Regeln lernen, der einen Stift halten kann. Deshalb muss man für das Handlettering auch nicht sonderlich künstlerisch begabt sein. Wobei es selbstverständlich schon die kreative Ader befriedigt, wenn man sich mit Stiften und Papier mal wieder so richtig schön ausgetobt hat. Wenn man dann weiß, worauf es dabei ankommt, kann man eigene Schriften gestalten und einen individuellen Stil entwickeln.
Wir können das Lettering-Handwerk zum Beispiel dazu nutzen, um persönliche Nachrichten zu verfassen. Nichts stärkt eine Beziehung so nachhaltig wie kleine Gaben, in die offensichtlich Herzblut geflossen ist. Natürlich lassen sich mit Handlettering auch fantastisch Einladungs- und Dankeskarten verschönern, sowie Menü- und Tischkarten für Feierlichkeiten dekorieren. Ein bisschen Planung gehört aber dazu – und gleichzeitig die Bereitschaft, sich vom kreativen Prozess leiten zu lassen.
Lise Hellström, eine Dänin, die in Schweden aufwuchs, führt mit ihren 42 Jahren ein erfolgreiches Lettering-Unternehmen namens Ink & Lise. Dabei hat sie weder ein Design- noch ein anderes grafisches Studium in der Hinterhand. Ja, sie sagt sogar selbst: Ihre eigentliche Handschrift sei für sie selbst manchmal schwer zu entziffern. „Ich kann trotzdem hübsche Buchstaben zeichnen“, schreibt sie in ihrem Buch „Lises Lettering“. „Dazu braucht es weder Zauberei noch ein gutes Gen oder eine spezielle Begabung. Es geht nur um viele Übungsstunden. Und verdammt viel Begeisterung.“
Was als Hobby und eine Art Meditation für Lise anfing, brachte sie schließlich dazu, die Sicherheit des festen Bürojobs aufzugeben, der sie zuvor so müde gemacht hatte. Genau richtig, wie sich herausstellte. „Ich war jetzt gezwungen, in dem vergnüglichsten Job zu arbeiten, den es gab“, berichtet sie glücklich…
Deborah Weinbuch
Das Buch zum Thema:
Lise Hellström, Lises Lettering
Südwest Verlag, Euro 16,00
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Den ganzen Artikel und viele praktische Handlettering-Ideen finden Sie in unserer Ausgabe bewusster leben 2/2019
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bewusster leben 2/2019
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